WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 1/2022

Thüringen 40 Foto: VWT Die Thüringer Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände (VWT) haben ihre Jahresumfrage zur wirtschaftlichen Entwicklung in Thüringen und mit dem Spezialteil „Nachhaltigkeit in Thüringen“ vorgestellt. Das sind die Herausforderungen der Thüringer Wirtschaft 2022 Im Zuge dessen formulierte VWT-Präsident Hartmut Koch die wesentlichen Herausforderungen der Thüringer Wirtschaft 2022, die der WIRTSCHAFTSSPIEGEL hier auszugsweise im Originalton dokumentiert. Energie Die hohen Energiekosten sind ein Riesenproblem für Thüringer Firmen. Die Betriebe verlieren ihre Energieversorger, Verträge werden gekündigt. Wir fordern eine Initiative der Thüringer Landesregierung, sich für die Reduzierung der staatlich verursachten Bestandteile der Energiekosten wie die EEG-Umlage bei der Bundesregierung einzusetzen. Standortattraktivität: Stadt-Land-Mobilität Thüringen muss nicht nur in den Städten attraktiv und lebenswert sein, sondern auch auf dem Land. Dazu braucht es ein Thüringer Mobilitätskonzept, um ein lebenswertes, attraktives Leben mit moderner Daseinsvorsorge zu realisieren. Dazu gehört schnelles Internet, die Gewährleistung der Mobilität, medizinische und kulturelle Angebote vor Ort. Wir fordern von der Thüringer Landesregierung ein Mobilitätskonzept zur Standortattraktivität auf dem Land. Fachkräfte und Zuwanderung Der nötige Aufholprozess nach Corona und durch verschärfte Strukturwandelprozesse funktioniert vor allem auch mit qualifiziertem Personal. Thüringen fehlt geeignetes Personal und das ist ein Wettbewerbsnachteil. Unverändert braucht Thüringen Fachkräfte. In den nächsten Jahren können immer weniger Firmen ihren Fachkräftebedarf decken. Das gelingt dann, wenn alle Potenziale ausgeschöpft werden. Wir brauchen Bildungsketten, die dafür sorgen, dass alle mitgenommen werden. Kein Schulabgänger darf ohne Ausbildung bleiben, die berufliche Bildung muss stärker in den Fokus der Politik rücken. Wichtig für die Thüringer Wirtschaft sind qualifizierte Arbeitskräfte. Den zukünftigen Fachkräftebedarf werden wir nicht ohne qualifizierte Zuwanderung und schnelle berufliche Integration bereits zugewanderter Personen decken können. Dies schließt die Zuwanderung aus Dritt- staaten ein. Qualifizierungsbedarfe sind zu analysieren und bedarfsgerecht und zügig zu decken. Eile und Handlungsfähigkeit bei den Arbeitsmarktakteuren ist geboten. Der Wirtschaftsstandort Thüringen braucht geordnete strukturierte Zuwanderung. Wir erwarten, dass sich die Thüringer Landesregierung für geordnete strukturierte Zuwanderung auf Bundesebene einsetzt. Nur wenn Thüringen attraktiv ist, kommen Fachkräfte in den Freistaat. VWT-Präsident Hartmut Koch

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